„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“

Wie notwendig Veränderungen sind, zeigt sich in diesen Tagen auch in Polis. Der Wille, den Octavia am Anfang aufbrachte und die Unbarmherzigkeit, die sie dabei an den Tag legte, war vermutlich am Anfang notwendig, damit sie die Menschen erst einmal sicher nach Polis bringen konnte. Doch den wichtigsten Punkt hatte Octavia dabei aus den Augen verloren. Mit aller Gewalt etwas durchsetzen zu wollen, verändert einen am Ende nur sich selber, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. So geschah das, was einige bereits befürchtet hatten. Sie verlor sich in der Rolle des Anführers, weil sie dem nicht gewachsen war. Die Hilfe, die sie von Roan, als auch von Lincoln hätte erhalten können, lehnte sie ab. Statt sich der Gefahr und auch den Herausforderungen zu stellen, flüchtete Octavia in die Wälder, um sich selber wiederzufinden, in all dem Chaos. Dabei hätte Polis sie mehr gebraucht als je, da die Unruhen innerhalb der Mauern zunahmen.
Lincoln nahm das Ruder in die Hand, bevor es endgültig eskalieren konnte. Er nutzte die Zeit, als Roan von Mount Weather zurückkehrte, um Clarke zu suchen und sie nach Polis zu holen. Die Dinge, die in Polis in dieser Zeit geschahen, darauf hatte er keinen Einfluss, aber er nahm sich vor, die Dinge für die Zukunft besser zu machen. Kein leichter Weg, nach all den Erfahrungen, die die Menschen dort mit Octavia und ihrer Führung, die aus reiner Kälte bestand, gemacht hatten. Aber dennoch ein Weg, den er bereit war zu gehen. Zusammen mit Clarke und einigen, die gewillt waren, Veränderungen in Gang zu bringen. Eine Neuordnung von Wonkru. Statt der alleinigen Herrschaft von Octavia, wollten Lincoln und Clarke die Koalition wieder aufleben lassen. Jene, die Lexa einst ins Leben gerufen und für die sie gekämpft hatte. Es sollte ein Rat gegründet werden, bei dem jeder Clan ein Mitglied hatte, ebenso sollte es ein Stamm von Beratern geben, für einzelne Aufgabenbereiche. Zusammen wollen sie Polis wieder aufbauen und vor allem die Menschen, die darin leben, wieder zusammenführen. Die einzigen, die sie ausschlossen, war Azgeda. Es war das Letzte, was Octavia klarstellte. Wenn er geht, dann wird sie ihn als Verräter sehen und Polis wird sie nicht mehr mit offenen Armen oder als Freunde empfangen. Worte, mit denen Octavia sich vielleicht einen Weg verbaute, für beide Seiten. Auch daran will Lincoln arbeiten, doch erst einmal richtet sich sein Blick auf das, was innerhalb der Mauern geschehen muss.